Donnerstag, 6. April 2023

Rezension 'We fell in love in october'



Titel: We fell in love in october

Autorin: Inka Lindberg

Verlag: Moon Notes

Hier gehts zum Buch


Inhalt: »Das kann doch nicht alles sein im Leben«, sagt sich Lisa, bricht ihre Ausbildung als Bankkauffrau ab und bricht damit auch mit allem, was ihre Eltern und Freund Max sich vorgestellt haben. In einer Spontanaktion bucht sie ein Busticket nach Köln. Dort beginnt ein Abenteuer, in dem sie auf die Tätowiererin Karla trifft, die ihr eine Welt zeigt, die Lisa bis dahin nur aus Filmen kannte. Zwischen Couchsurfing, Partys und existenziellen Lebenskrisen erkundet die junge Frau nicht nur ihre Sexualität, sondern auch die Möglichkeit, dass Träume keine Träume bleiben. (Thalia, https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1063180524)

Rezension

Als ich dieses Buch zum ersten mal gesehen habe war mir klar, dass ich es unbedingt lesen muss. Queer-Literatur ist ja (leider) immernoch sehr sporadisch vorhanden, obwohl es in letzter Zeit aufwärts geht mit der Repräsentation. Was mich ebenfalls gefreut hat war, dass es sich um eine wlw, also woman loving woman Story handelt; bei queeren Büchern überwiegen immer noch die Geschichten über zwei Jungs/Männer.

Ich ging skeptisch an das Buch ran, weil mir das erste Buch der Autorin nicht so gut gefallen hat, aber trotzdem war ich sehr gespannt. Und was soll ich sagen: ich wurde nicht enttäuscht.

Wer ein spannendes Buch erwartet, ist hier definitiv falsch. Was im Vordergrund steht ist die Charakterentwicklung der Protagonistin Lisa. Diese kommt aus einem kleinen Dorf in München und verlässt dieses fluchtartig, nachdem sie ihre Ausbildung gekündigt hat. Spontan bucht sie sich eine Busreise nach Köln und landet über Couchsurfing in einer WG. Die Leute in der WG sind buntgemischt und sehr authentische Charaktere. Man lernt diese im Laufe des Buches kennen und lieben.

Wen ich hingegen nicht leiden konnte, war Lisas (Ex-)Freund und ihre Mutter. Hier hat die Autorin ein wenig das Klischee eines konservativen kleinen Dorf aufgegriffen, und genau so waren die Charaktere von dort auch portraitiert. Lisas ehemaliger Chef war ein sexistisches Ar***loch, die Mutter war engstirnig und egoistisch, ihr Freund hatte Angst, dass Lisa etwas mit dem männlichen Mitbewohner anfängt, nachdem sie ihm quasi mitgeteilt hat, dass sie auch auf Frauen steht. Dies verstärkt unter anderem den Eindruck, dass eine Beziehung zwischen häufig Frauen nicht ernst genommen wird. Hierbei handelt es sich tatsächlich um in der Gesellschaft vorhandene Denkstrukturen, allerdings find ich es schwierig, andere Vorurteile in Büchern zu reproduzieren wenn darauf geachtet wird, es in anderen Bereichen nicht zu tun.

Ich komme selber vom Dorf und ich kann sagen, dass die Darstellung von alldem echt überzogen ist. Auch Lisa, die keinerlei LGBTQIA+-Representation kannte und selbst die 'einfachsten' Begriffe nicht kannte.

Trotz alldem fand ich das Buch gut und sehr süß und es hat mir super gefallen. Aber aufgrund dieses oben genannten negativen Asoektes gibts von mir 4/5 ⭐️


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